Judentum


Für das Judentum gelten die Gesetze und Regeln der Thora, der fünf Bücher Mose (Pentateuch), mitsamt ihrer Auslegung durch den Talmud.

Die jüdischen Schriften äußern sich nicht eindeutig zur Masturbation. Es gibt rituelle Unreinheit, die den Menschen von der Begegnung mit Gott (z. B. im Gottesdienst) ausschließt. Samenerguss nach Lev 15,16 LUT gilt im Judentum (wie auch Eiterfluss, krankhafte Blutung oder die weibliche Menstruation) als Verlust von Lebenskeimen bzw. Lebenskraft und verunreinigt so den Körper. Von der Sünde unterscheidet sich diese Unreinheit dadurch, dass Sünde nur durch Opfer beseitigt werden kann, Unreinheit erfordert demgegenüber rituelle Waschungen (Mikwe) und eine Wartezeit (meist bis zum nächsten Abend).[16]

Der Kizzur Schulchan Aruch (ein populäres halachisches Kompendium von 1834, das sich u. a. durch die ausschließliche Behandlung von häufig auftretenden rechtlichen Fragen des täglichen Lebens auszeichnet) sagt:

Es ist verboten, nutzlos Samen zu verschwenden. Dies ist ein Verbrechen, das schwerer ist, als alle anderen Verstöße gegen die Thora. Diejenigen, die masturbieren und so nutzlos Samen verschwenden, übertreten nicht nur ein strenges Gebot, sondern jemand der das tut, muss auch mit dem Bann belegt werden. Über so jemanden steht geschrieben: ‚Deine Hände sind voll Blut‘ (Jesaja 1,15). Er ist somit einem Mörder gleich. (Kizzur Schulchan Aruch 151, 1)





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